Der deutsche Doping-Experte, Professor Fritz Sörgel, hat ebenfalls die Wahrscheinlichkeit eines Doping-Missbrauchs im Fußball-Team der Ukraine ausgesprochen. Er hält die postulierte Lebensmittelvergiftung, die mehrere ukrainische Spieler während des Länderspiels vor der EM 2012 in Ingolstadt befallen hatte, für eine Nebenwirkung des Doping-Mittels Dexamethason. In einem Interview mit der „Allgemeinen Zeitung Nürnberg“ erläutert er: “ … Das ist ein Kortison-Präparat. Es ist bekannt, dass die klassische Nebenwirkung eine schlechte Magenverträglichkeit ist, das Medikament aber die Regeneration fördert und entzündungshemmend wirkt.“ Kontrollen hatten zwar keinen diesbezüglichen Nachweis erbracht, doch nach Meinung des Professors ist dies nur eine Frage des Timing. Zuvor hatte der ehemalige russische Nationalspieler Alexander Sawarow seinerseits Doping-Anschuldigungen gegen die ukrainische Mannschaft ausgesprochen und eine Untersuchung durch den Nationalen Fußballverband gefordert, da er Doping für die wahrscheinlichste Erklärung der als Lebensmittelvergiftung bezeichneten Beschwerden hält.
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Polen fühlt sich bereit für die EM
Polens Ministerpräsident Donald Tusk, gab jetzt bekannt, dass alle Vorbereitungen für die Fußball-EM in Polen abgeschlossen sind. „Die Vorbereitung für die EURO 2012 ist zu hundertprozentig abgeschlossen. Wir verfügen nicht nur über wundervolle Stadien, großartige Flughäfen, neue Straßen und Bahnhöfe, fast noch wichtiger ist das neu zu gewinnende Ansehen, das Polen winkt, wenn die Spiele von Hunderten Millionen an den Fernsehschirmen und von Hunderttausenden in den Stadion verfolgt werden. Wir werden Europa und der ganzen Welt zeigen, dass Polen ein toller Platz ist, ein Platz, wo große Dinge geschehen, großartige Menschen leben und dass es sich lohnt, dorthin auch wieder zurückzukommen.“ In Vorbereitung auf die Europameisterschaft hatte die Regierung umfangreiche Auf-, Umbau- und Sanierungsmaßnahmen der Infrastruktur eingeleitet. So wurde jetzt unter anderem der neue Warschauer EM-Stadionbahnhof eröffnet, von dem aus Fußballfans eine bessere Verbindung zu den Austragungsorten haben. Die von Polen und der Ukraine als Gastgeberländer ausgerichtete Fußball-EM beginnt am 8. Juni mit dem Spiel Polen gegen Griechenland.
Impfschutz für EM-Besuch empfohlen
Wenn am 8. Juni die Fußball-EM beginnt, werden nicht nur Millionen Zuschauer diese vor dem Fernseher verfolgen. Hunderttausende Fans kommen dann aus allen Ländern, um die Spiele live vor Ort sehen zu können. Das Landesamt für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz hat in diesem Zusammenhang auf die erhöhte Gefahr von Infektionskrankheiten hingewiesen. Wenn so viele Menschen auf kleinem Raum zusammen treffen, begünstigt dies die Ausbreitung verschiedenster Infektionen. So gibt es beispielsweise aktuell in der Ukraine einen Masern-Ausbruch. Bereits fünfeinhalb Tausend Menschen sind seit Beginn des Jahres daran erkrankt. Deshalb sollte jeder der eine Reise in die Austragungsorte der EM plant, vorbeugend seinen Impfschutz auffrischen lassen. Dazu gehören neben einer Masernschutzimpfung auch eine Impfung gegen Hepatitis-A. Hepatitis kann durch verunreinigte Speisen und Getränke übertragen werden, was besonders leicht bei größeren Ansammlungen von Menschenmassen geschehen kann. Besucher die planen auf Campingplätzen zu übernachten, sollten sich außerdem vorbeugend gegen den FSME-Virus, der durch Zecken übertragen wird, impfen lassen. Große Gebiete der Ukraine und Polens gehören zu Risikogebieten für FSME. Dieser kann Meningoenzephalitis verursachen, eine gefährliche Form der Hirnhautentzündung, die oft schwere bleibende Schäden hinterlässt.
EU-Kommissare bleiben Fußball-EM in der Ukraine fern
Aus Protest gegen die Haftbedingungen der in der Ukraine inhaftierten Oppositionellen, Julia Timoschenko, fordern europaweit immer mehr Politiker den Boykott der Fußball-EM in der Ukraine. jetzt haben die EU-Kommissare bekannt gegeben, dass auch sie geschlossen den Spielen fern bleiben wollen. In einer offiziellen Erklärung heißt es: „EU-Kommissionspräsident Barroso hat nicht die Absicht, in die Ukraine zu reisen oder an den Veranstaltungen im Zusammenhang mit der Euro-2012 teilzunehmen. [Diese Haltung] werde von allen EU-Kommissaren geteilt“. Das ukrainische Außenministerium reagierte empört auf die Ankündigung und kritisierte die Versuche, „sportliche Ereignisse zu politisieren“. Inzwischen haben ersten Abgeordnete des deutschen Bundestages gefordert, dass Endspiel der EM nach Polen zu verlegen. Julia Timoschenko selbst hatte sich jedoch gegen einen solchen Boykott ausgesprochen, da sie die EM als Chance für die Ukraine sieht, sich besser in die EU zu integrieren, wovon alle Menschen des Landes profitieren könnten.